Die meisten Menschen denken bei Ausdauertraining im Turnen nur an reine körperliche Leistung. Doch hier liegt ein entscheidender Denkfehler: Gymnastische Ausdauer ist weit mehr als bloß Energie durchhalten. Es geht um den harmonischen Fluss zwischen Technik, Körperspannung und mentaler Klarheit – eine Verbindung, die oft übersehen wird. Manchmal frage ich mich, warum so viele den Fokus nur auf die Kraft legen. Dabei zeigt sich wahre Ausdauer gerade in den Übergängen, in der Fähigkeit, trotz Ermüdung präzise zu bleiben. Diese Einsicht verändert alles – sie macht aus Übungen eine Art dynamische Meditation. Und ja, das Wissen darum wird nicht nur die eigene Praxis revolutionieren, sondern auch die Art, wie man andere trainiert.

Das Training beginnt oft mit simplen, aber entscheidenden Übungen, die den Körper auf die bevorstehenden Belastungen vorbereiten. Kniebeugen mit ausgestreckten Armen – ein Klassiker. Auf den ersten Blick leicht, aber nach mehreren Wiederholungen brennen die Oberschenkel. Manchmal wird in der Halle auch einfach nur stillgestanden, auf Zehenspitzen, für Minuten. Klingt banal, oder? Doch genau hier zeigt sich, wer die Geduld besitzt, wer wirklich präsent ist. Ich erinnere mich, wie jemand mal sagte, dass diese statischen Momente oft schwerer auszuhalten sind als die dynamischen Sequenzen. Vielleicht geht es in solchen Augenblicken weniger um Kraft und mehr um Fokus. Dann das Wiederkehrende – diese Elemente, die wie ein roter Faden durch das Training laufen. Stützübungen an den Ringen, immer wieder. Mal mit Schwung, mal vollkommen kontrolliert. Und dann gibt es Tage, an denen es regnet, und der Boden in der Halle feucht ist. Die Griffe der Geräte rutschen leicht, man spürt die Unsicherheit. Doch der Trainer sagt nur: "Weiter!" Manche mögen das als Härte sehen, andere als Lektion. Mir fällt dabei ein, wie oft wir vergessen, dass nicht alles perfekt sein muss, um Fortschritte zu machen.